Südvietnam

POSTED : October.2020

 

Im Mittelpunkt des 3. Bandes der Portfolio-Reihe Vietnam steht der Süden von Vietnam. Es ist der Teil des Landes, der vom großen Mekong Delta dominiert und beeinflusst wird. Weite Reisfelder durchziehen die südliche Landschaft und tropische Früchte und vielerlei Gemüsesorten werden von seinen vielen Bauern angebaut. Trotzdem ist auch in Südvietnam eine Urbanisierung des Landes erkennbar. Heute lebt ein Drittel aller Vietnamesen in den großen Städten und die Zuwanderung aus strukturschwachen Regionen hält weiter an. Wir besuchen Ho-Chi-Minh Stadt, das ehemalige Saigon – Hauptstadt von Südvietnam vor der Wiedervereinigung und erleben eine unglaublich boomende Weltmetropole. Ihr Potenzial scheint grenzenlos zu sein, auch hinsichtlich ihres Raumangebots für kommende Generationen mit ihrer Wirtschaft und Kultur. (siehe Buch Südvietnam)

Architektonisch vielfältig und großzügig angelegt, zeigt sie trotzdem menschliche Nähe und hält viel Sehenswertes bereit. Ihr Flair aus Tempel, chaotischem Zweiradverkehr, luxuriöse Shoppingmalls, grünen Parks mit breiten Boulevards und asiatischer Marktkultur macht sie zu einer reizvollen Megacity. Gepflegte Kolonialbauten im Einklang mit Techno Architekturriesen vermitteln simultan Geschichte und Zukunft gleichermaßen.

 

 

 

 

 

 

 

Nicht weit vor den Toren Saigons erleben wir eine geschichtsträchtige Stätte, in der der Vietnamkrieg spektakulär seine markanten Spuren hinterlassen hat. Es sind die Tunnel von Cu Chi. Ein Tunnelsystem in dem sich die Vietcong Partisanen versteckt hielten. Ein 200 km langes Netz von kleinen unterirdische Tunnelröhren mit Hohlräumen, teilweise dreistöckig übereinander, sicherte so ihren langen Widerstand. Mitten im dichten Bambusgehölz wird die ferne Kriegsvergangenheit zur erlebbaren Gegenwart.

Die menschliche Gesellschaft hat viele Möglichkeiten parat, eine davon liegt 3 Stunden von Saigon entfernt. Es ist eine der seltsamsten religiösen neuzeitlichen Kultstätten überhaupt. Zwischen Tempel, Kathedrale und Moschee angesiedelt präsentiert die Cao Dai Sekte ihr Glaubenszentrum und Religion. Ihr tägliches Gebetsritual im schrillen Ambiente eines bonbonfarbigen Kirchenbaus zu erleben war Kontrastprogramm pur.

 

 

 

Weiter geht es in das tropische Mekong Delta mit seinen vielen Wasserarmen und dschungelartigen Vegetationsformen. Wir besuchen den schwimmenden Markt von Can Tho, wo der Mekong ziemlich dicht befahren ist. Jedes Schiff voll beladen mit frischer Ware. Händler auf Booten zeigen stolz wie ihr Alltag aussieht. Cai Rang heißt der Ort, der mit schönen Marktszenen auf dem Wasser eine bunt originelle Welt öffnet. Weiter geht es durch das weite Land der unendlichen Reiskammer Vietnams.

 

 

 

 

 

 

 

Unser Interesse fällt auf ein seltenes Mekong Biotop in der Nähe von Chau Doc mit dem Namen Tra Su Wald. Gegen Ende der Reise durch Südvietnam zeigt das Mekong Delta hier seine geheimnisvollste Seite. Mit dem Boot gleiten wir weich durch das ruhige, algengrüne Wasser eines dunklen Mangrovenwaldes. Vorbei an großblättrigen Lotusfeldern mit ihren prallen Blüten und betreten in dieser Wasserstille unbekanntes Terrain das die Phantasie beflügelt. Bald werden wir Südvietnam über den großen Mekong in Richtung Kambodscha verlassen. Das Land mit seinem Reichtum an liebenswerten Menschen, ausgefallenen Landschaften und fremdartigen Tieren und Pflanzen werden wir noch lange in uns bewahren.