Kambodscha – Im Reich der Khmer

POSTED : December.2020

 

Die Bildportfolio-Reihe „Kambodscha – Im Reich der Khmer“ beschreibt in ihrem vierten Band (nach drei Vietnambücher) das große alte Kulturland in Südostasien. Schwerpunkte ist die Angkor Epoche vom 9.-15. Jahrhundert und das neuzeitliche Königreich Kambodscha zwischen dem 19.-20. Jahrhundert. Wie fast jedes Land auf unserem Globus hat auch Kambodscha zwei unterschiedlich konträre Seiten, die sich zwischen Gut und Böse – Licht und Schatten bewegen. Kambodscha, das Land der Khmer, hat in seiner glanzvollen Vergangenheit gigantische Kulturschätze hervorgebracht, aber leider auch für kurze Zeit Horrorszenarien ungekannten Ausmaßes geschaffen, die durch die sogenannten „Killing Fields“ überall im Lande belegt sind. Von 1971-1975 verloren zwei Millionen Kambodschaner ihr Leben durch die wahnsinnige Ideologie und Politik des Pol Pot Regimes und brannte einen tiefen dunklen Fleck ins weiße Sympathiekleid des Landes ein.

 

 

 

 

 

 

 

Denkt man als Europäer an Kambodscha werden phantastische Bilder von geheimnisvollen Dschungeltempel lebendig, aber eben auch grausamste, menschenverachtende Bilder von den Roten Khmer Milizen der Pol Pot Schreckensherrschaft. Diese absolut destruktive und düstere Geschichtsphase will ich nicht verschweigen, jedoch aus dem hier vorgestellten Portfolio Konzept bewusst ausblenden, weil es den vorgesehenen Rahmen sprengen würde.Meine Intention galt vornehmlich der Betrachtung von Kambodschas rühmlicher Vergangenheit und ihrer einzigartigen Kulturgeschichte. (siehe Buch Kambodscha – Im Reich der Khmer)

Mittelpunkt ist ihre Blütezeit, die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert andauerte. Angkor, das Zentrum des mächtigen Khmer Reiches verteilte auf rund 200 Quadratkilometer viele komplexe Tempelanlagen und hatte zur Zeit des Mittelalters wohl die erste große Megacity unserer Erde mit ungefähr einer Million Menschen. Es war eine umfangreiche Infrastruktur mit viel Arbeitskräften notwendig um diesen außergewöhnlichen „Architektur-Archipel“ zu erschaffen.

 

 

Noch heute ist eine dieser Tempelanlagen – Angkor Wat, das größte sakrale Bauwerk der Welt. Der abrupte Niedergang der Khmer Kultur ist bis heute für die Wissenschaft ein ungelöstes Rätsel. Übriggeblieben sind jedoch prägende Kunstschätze und Bauwerke, die uns auch im 21. Jahrhundert mehr als erstaunen lassen.

 

 

Nicht minder schön und eindrucksvoll ist auch die exzellente Architektur aus dem nahen 19. Jahrhundert, wie zum Beispiel der prächtige Königspalast von König Norodom. Auf Initiative der französischen Kolonialmacht verlegte er seine Residenz im Jahre 1863 von der Provinzstadt Oudong in die Metropole Phnom Penh. Als Geschenk an den König und mit der kolonialen Absicht die Geschicke des Landes besser steuern zu können, übernahmen die französischen Kolonialherren den Bau seines neuen Palastes. Die Architektur war kambodschanischer Herkunft doch die Bautechnik lieferten die Franzosen.

Der Baukomplex besteht aus neun Gebäuden, die auf einer Fläche von 6 Hektar errichtet wurden und in unmittelbarer Nähe der Riverfront am Sisiwath Quay des Mekongs stehen. Baubeginn war 1813 und im Laufe der Regentschaft von König Norodom wurden immer neue Gebäudeteile hinzugefügt.

Im Jahr 1892 wurde die Anlage mit dem edlen sakralen Bauwerk der Silberpagode komplettiert. Wegen seiner phantastisch märchenhaften Wirkung ist der Königspalast auch der ultimative Besichtigungsort von Phnom Penh und wird von einem großen internationalen Publikum stets bewundert und beehrt.