Fasziniert von der puren Optik des komplexen Biowesens Baum entstanden zwischen 2012 und 2017 verschiedene fotografische Portfolios. Unter dem gemeinsamen Arbeitstitel „woodworks“ wurden in unterschiedlichen Themengruppen rein visuelle Aspekte und formale Entdeckungen des Objektes Baum abgelichtet. Unabhängig von seiner dominanten ökologischen Bedeutung standen ausschließlich die Anmutung und Poesie seiner vielschichtigen Gestalt im Fokus.
Woodwork 1 – wooden skins
Das Thema der ersten Werkgruppe – woodworks 1 – mit dem Titel „wooden skins“ zeigt Oberflächenbilder aus dem Borkenbereich verschiedenster Baumarten. Wobei die Baumart für mich weniger relevant war als ihre konkrete fotografische Detailgestalt, die durch viele äußere Einflüsse und innerbiologische Prozesse erschaffen wird. Wundersame Texturen und Strukturen begeisterten mich und standen mir als isoliertes Sujet für die fotografische Reproduktion bereit. Feinst abgestufte Farbnuancierungen und fremdartige Linien und Vernetzungen überziehen den runden Borkenmantel und geben ihre Einzigartigkeit als bewunderungswürdige Charaktere preis. Hochästhetische Gebilde, die ihre Formqualitäten nicht nur durch ihren artspezifischen weichen Holzkörper erworben haben, sondern vielmehr durch mannigfaltige chaotische äußere Einwirkungen. Mutierende Flächenobjekte, die nur das Kameraauge fixieren kann. Es ist die Sichtbarmachung einer Ästhetik, die durch langdauernde und latente Prozesse von Mutter Natur bestimmt werden.
(siehe Buch Wooden Skins)