Siam Spirit

POSTED : July.2024

Die Geschichte und Kultur Thailands bis in die Gegenwart ist geprägt von den mächtigen Königreichen Siams, die sich bereits im 13. Jahrhundert als bedeutende Imperien Südostasiens entwickelten. Ihre weltlich politische Führerschaft war begründet auf den geistig religiösen Prinzipien des Buddhismus, der sich schon ab dem 3. Jahrhundert in ganz Südostasien ausbreitete. Aus der Mixtur von Macht und Spiritualität entstand ein gigantisches Kulturerbe das bis heute das moderne Thailand gesellschaftlich und kulturell formt. Religion und Architektur wurden zu Identitätsmerkmalen eines Landes, das mit großem Stolz auf seine gelebte Geschichte zurückschauen kann. Als einziges Land in Südostasien hat Thailand den europäischen Kolonialismus im 19. Jahrhundert überstanden und seine Unabhängigkeit bewahrt. Das bedeutete, dass das kulturelle Erbe von Siam ohne fremde Einwirkung in die Moderne des 20. und 21. Jahrhundert übertragen werden konnte.

Diese Tatsache lässt die traditionellen Werte parallel zur modernen Welt auch heute noch in einem ursprünglich reinen Licht erscheinen. Auf der einen Seite gibt es zahllose authentische alte Tempel- und Klosteranlagen, traditionelle Märkte und Bräuche und auf der anderen Seite entstanden zukunftsorientierte Städte mit einer aufwärtsstrebenden Ökonomie. Und so stehen sich Althergebrachtes und Innovation nicht im Wege. Im Gegenteil, die thailändische Gesellschaft bemüht sich Tradition und Brauchtum zu bewahren und in Einklang mit den Erfordernissen der technologisch modernen Welt zu bringen. Am Beispiel der zeitgenössischen Architektur lässt sich dies gut erkennen, weil traditionelle Architektur oft zur Inspirationsquelle für moderne Architekten geworden ist. Das trägt dazu bei, dass eine identitätsstiftende Architektursprache entstanden ist, die sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart des Landes reflektiert. (siehe Buch Siam Spirit)

Bangkok – Stadt der Engel

„Krung Thep“ der offizielle thailändische Name der Stadt, bedeutet „Stadt der Engel“ und stammt aus dem 19. Jahrhundert, als Bangkok noch die Hauptstadt des Königreichs Siam war. Ihre prächtigen Tempelanlagen und Paläste wurden von vielen als göttlich und himmlisch angesehen. Engelhafte mythische Skulpturen oder Reliefs in Form von Devatas verstärken diesen Eindruck bis heute. Devatas sind göttliche Wesen, die in religiösen Überlieferungen zwischen den Menschen und den Göttern vermitteln. Sie werden deshalb von den Gläubigen sehr verehrt und angerufen, um Hilfe, Schutz und Segen zu erhalten.

Eine Vielzahl von beeindruckenden buddhistischen Tempelanlagen, wie Wat Arun, Wat Phra Kaeo, Wat Pho oder Wat Saket ziehen jährlich Millionen von Menschen an. Sie sind die bedeutendsten Repräsentanten der Tempelkunst weltweit. Als spirituelle Stätten sind sie Orte der Ruhe und Kontemplation und zugleich ruhende Gegenpole zur Hektik dieser 10 Millionen Metropole. Ihre von Wolkenkratzern geprägte Skyline verbindet sich harmonisch mit all den traditionellen Tempelsilhouetten und schafft den einzigartigen Spagat zwischen Tradition und Moderne.

Die Tham Khao Luang Cave

liegt etwa 3 km von der Stadt Petchaburi entfernt am Golf von Thailand. Sie ist nicht nur ein geologischer reizvoller Ort, sondern auch in religiöser Hinsicht eine wichtige buddhistische Meditationsstätte, dem auch schon viele frühere thailändische Könige ihre Besuche abstatteten. Unzählige alte wertvolle Buddha Skulpturen, viele aus dem 18. Jahrhundert fanden hier zwischen Tropfsteinen einen eindrucksvollen Standplatz. Steigt man über eine Treppe in den 30 Meter tiefer gelegenen Höhlengrund hinab, überrascht ein riesiger naturbeleuchteter Höhlenraum die Besucheraugen. Seine kolossale Dimension und Ausdehnung lässt alles kleiner erscheinen. Eine gewaltige Decke aus Stalaktiten ist oben mit einer breiten zylindrischen Öffnung ausgespart, durch die gleißendes Sonnenlicht strahlt und je nach Tageszeit mystische Beleuchtungseffekte im Inneren der Höhle produziert. Wirkungsvolle Lichtszenarien entstehen, bei dem die große goldene Buddhastatue manchmal geheimnisvoll in einem hellen Lichtkegel steht. Überall in der Höhle sind mehrere Schreine und Stupas und über 180 Buddhas in unterschiedlichster Symbolik aufgestellt. Zusammen mit den bizarren Gesteinsformationen wird der Höhlenbesuch zu einer magischen einmaligen spirituellen Erlebnistour.

Ayutthaya – die Unbesiegbare

wurde 1350 von König Rama Thibodi I. gegründet und löste Sukhothai als Hauptstadt Siams ab. Im Laufe seiner 400jährigen Geschichte wurde Ayutthaya eine der wohlhabendsten Städte von ganz Asien. Gelegen am Zusammenfluss von Chao Phraya, Pa Sak und Lopburi, die der Kanal Muang ringförmig miteinander verbindet, hatte sie die perfekte geografische Lage in der sich die Stadt optimal entwickeln konnte. Lange Zeit galt sie als unbesiegbar bis schließlich 1767 birmanische Truppen die prächtige Stadt niederbrannten und plünderten. Ihr Untergang war besiegelt. Trotzdem künden heute noch die weit verstreuten Ruinenreste von der einstigen Größe und Pracht Ayutthayas, der legendären Königsstadt Siams. Viele der Kunstschätze wurden ein Raub der Flammen, doch was die Brandschatzung überstand bezeugt noch heute ihren unbesiegbaren Willen.

River Kwai – ein historischer Ort

Auf dem Weg in den Norden Thailands ist die River Kwai Brücke mit seiner angrenzenden Eisenbahntrasse ein obligatorisches Ziel, das viele Fremde anzieht. Die Brücke überquert den Fluss Kwai und wurde während des Zweiten Weltkriegs von japanischen Besatzertruppen und ihren Kriegsgefangenen erbaut. Die Bedingungen waren extrem schwierig und viele Menschen starben während der Errichtung dieser strategisch wichtigen Brücke und der angrenzenden Bahnstrecke, die als Death Railway bekannt wurde. Heute gehört die Brücke zum touristischen Pflichtprogramm. Ein großer Platz am Flussufer, der in dieser Zeit als Kriegsgefangenenlager ausgewiesen war, erinnert an die tragische Geschichte. Auch gibt es die Möglichkeit mit der historischen Eisenbahn über die berühmte holzbeplankte Schienentrasse zu fahren um sich ein Bild von den damaligen Ereignissen zu machen. Die River Kwai Brücke ist ein wichtiger Teil der neueren Geschichte Thailands und ein Ort, der an die Opfer und das Leid erinnert, das während des Krieges und der Errichtung des Brückenbauwerks stattgefunden hat. .

Erawan Nationalpark – Im Geiste der Natur

Thailand ist auch ein Land von üppiger Natur und atemberaubender Landschaften. Traumhafte Inseln im Süden und dichte Wälder im Norden zeigen exotische Naturschönheiten. Dschungellandschaften, weiße Sandstrände und türkisfarbene Seen eingebettet in zahlreichen Nationalparks, Berglandschaften mit schroffen Kalksteinfelsen und wilden Wasserfällen geben eine Vielzahl von Naturattraktionen preis. Mystische Tempel in Höhlen und einsamen Stränden, weiße Pagoden auf Felsspitzen oder eine geheimnisvolle Monumentalfigur in der Meeresbrandung spiritualisieren auch die Naturgefilde und machen sie zu einem einzigartigen sinnlichen Erlebnis.
Dies gilt zum Beispiel für die einzigartigen Erawan Wasserfälle im gleichnamigen Nationalpark in der Provinz Kanchanaburi. Sie fallen in sieben Etagen ins Tal und werden von kristallklarem Wasser gespeist inmitten einer traumhaften grünen Dschungelwelt. Zahlreiche erfrischende türkis schillernde Pools mit reichem Fischbestand unterbrechen den kaskadenartigen Bachverlauf auf einer Strecke von mehreren Kilometer.


Sukhothai – Wiege von Siam

Die Gründung von Sukhothai als erste Hauptstadt des historischen Königreichs Sukhothai wird auf das Jahr 1238 zurückdatiert. König Si Inthrathit gründete die Stadt und machte sie zur Hauptstadt seines Reiches. Unter König Ramkhamhaeng erblühte Sukhothai zu einem Zentrum der Kunst, Kultur und Religion. Die Stadt wurde reich an Tempeln, Palästen und Buddha- skulpturen, die bis heute überdauert haben und zu den bedeutendsten historischen Stätten in Thailand zählen. Unter seiner Herrschaft erreichte Sukhothai ihre größte Ausdehnung und wurde zu einem bedeutenden politischen und kulturellen Machtzentrum, das letztlich auch die Grundlage für das spätere Königreich Ayutthaya war. Sukhothai wird daher heute auch als erstes Königreich von Thailand bezeichnet.


Die Sky Pagodas von Lampang

Ein Allradfahrzeug bringt uns über eine schmale steile Singleroad auf die untere Plattform zum Einstieg in den Wandersteig. Danach zu Fuß über atemraubende 304 Stufen einer kunstvollen Metalltreppenkonstruktion bis zum Felsennest des Wat Pha Pu Daeng Tempel. Oben auf zackigem Felsgestein wie in einem Adlerhorst sitzend, zeigen die Sky Pagodas in der frischen Höhenbrise ihren wahrhaft himmlischen Anblick. Eine Landschaft wie aus einem chinesischen Tuschgemälde – geheimnisvoll und imaginär, die sich im zarten Wolkenhorizont verliert. Ein heiliger Ort, archaisch in seiner Ausstrahlung aber noch jung in seiner Entstehung. Erst im Jahre 2004 zu Ehren von König Rama IV. und dem 200-jährigen Jubiläum seiner Regentschaft wurden unter großen Mühen die Sky Pagodas auf die attraktive Felskulisse installiert. Ein Gesamtkunstwerk, das auf faszinierende Weise die Verbindung von Spiritualität und Natur abbildet.


Chiang Mai – Rose des Nordens

Das Etikett – Rose des Nordens – symbolisiert die Einzigartigkeit und Anmut der Stadt, die von vielen Kennern als eine der schönsten Städte Thailands gesehen wird und durch ihre kulturelle Vielfalt und ihre historischen Sehenswürdigkeiten ein Publikumsmagnet geworden ist. Viele Relikte aus der Gründungszeit finden sich heute noch in der Altstadt von Chiang Mai wie zum Beispiel die große umgebende Stadtmauer mit dem breiten Wassergraben. Die Befestigung misst in seiner Breite und Länge 1.800 x 2.000 Meter. Ihre 5 bis 6 Meter hohen massiven Ziegelsteinmauern sind bis heute noch weitgehend intakt und an 5 Stellen sieht man die alten Stadttore, die den Zugang zur Altstadt markieren. Die Befestigungsanlage und der Wassergraben schützten Bürger und die Objekte der Stadt vor feindlichen Angriffen.


Chiang Mai – der Waldtempel Wat Umong

im Umfeld von Chiang Mai ist eine einzigartige Mischung aus Natur und Spiritualität. Die Tempelanlage Wat Umong liegt versteckt inmitten eines stadtnahen Waldes mit einem idyllischen Teich, was ihm einen etwas ausgefallenen Nimbus verleiht. Auf einer großen Plattform steht ein 15 Meter hoher mächtiger Chedi in magischem Licht. An diesem Ort wird klar, dass Wat Umong nicht nur über der Erde gebaut ist, sondern auch darunter. Hier ist der Eingang zu finden wo ein geheimnisvolles Tunnelsystem andere Tempelteile durch Gänge verbindet. Unterirdisch findet man Buddha Schreine und alte Inschriften. Kommt man wieder aus dem unterirdischen Labyrinth ins angenehme Licht des Waldes zurück, erwartet den Besucher ein wunderliches verfallenes Skulpturengelände mit kurios bizarren Reststücken alter Buddha Statuen. Meist überzogen mit einer Naturpatina aus grünem Flechtenbewuchs, die den Waldtempel noch geheimnisumwitterter erscheinen lässt. Ein wundervoller, abgeschiedener Ort zeigt hier wie Geschichte und Natur eins werden.


Die Pilgerstätte Wat Phrathat Doi Suthep

ist eine Tempelanlage in der Nähe von Chiang Mai, herrlich gelegen auf dem Berg Doi Suthep etwa 15 km entfernt. Aufgrund seiner Lage, Architektur, Geschichte und spirituellen Bedeutung ist diese Tempelanlage ein einzigartiges und faszinierendes Ziel für Besucher aus aller Welt. Dieser Tempel ist einer der heiligsten und bekanntesten Orte in ganz Thailand und zieht jährlich Tausende von Pilgern an. Um den Tempel vor Ort zu erreichen, müssen die Besucher die berühmte 309-stufige Naga Treppe hinaufsteigen. Oben erwartet sie ein atemberaubender Blick auf die Stadt Chiang Mai und die umliegende Landschaft. Die Anlage besteht aus verschiedenen Gebäuden und Schreinen, die reich verziert sind und prächtige Ornamente aufweisen. Ein besonderes Highlight ist der vergoldete Stupa, der in der Mitte des Tempels thront und ihm sein einmaliges majestätisches Erscheinungsbild verleiht. Ein besonderes Highlight ist der vergoldete Stupa, der in der Mitte des Tempels thront und ihm sein einmaliges majestätisches Erscheinungsbild verleiht. In seinem Innern liegt eine Reliquie von Buddha, die von den Gläubigen besonders verehrt wird.


Die Reisterrassen von Pa Pong Piang

Nicht weit entfernt vom Doi Inthanon Nationalpark die unglaublichen Reisterrassen von Pa Pong Piang. Sie gehören zu den schönsten und beeindruckendsten Kulturlandschaften des Landes. Über steile Hänge kann man ihre Strukturen mit den Augen verfolgen. Wunderwerke in mühevoller Handarbeit gemacht. Zur Erntezeit noch viel schöner als zur Brachzeit anzuschauen und lebendiger, wenn die Reisfeldhütten von den Bauern bewohnt sind.


Die Tham Lod Cave

Weiter im Norden in der Grenzregion zu Myanmar in der Provinz Mae Hong Son ist eine der berühmtesten Höhlen Thailands – die Tham Lod Cave. Ein phantastisches Höhlensystem mit einer Länge von 1660 Metern durch die der Nam Lang River fließt. Ein Ort, der für uns mysteriös erschien, nicht nur weil die einzige Lichtquelle die Lampe der Führerin war, sondern auch wegen seiner monströsen Raumhöhe. Im Innern unheimliche Tropfsteinsäulen, die bis zu 20 Meter hoch sind und Kalksteingebilde die tierhaften Kreaturen ähneln. Forscher vermuten, dass schon vor 4o.ooo Jahren die Höhle vom Homo sapiens bewohnt war. Prähistorische Höhlenzeichnungen und primitive Steinwerkzeugfunde deuten darauf hin.


Die Insel Koh Samui

Auf dem Weg zur Südspitze passieren wir einen üppig tropischen Hain mit Kokospalmen und erreichen dann die goldene Pagode des Wat Phra Chedi Laem Sor am türkisblauen Meeresstrand. In der Abgeschiedenheit am südlichsten Kap der Insel ist dieser kleine Tempel ein echtes Fundstück.