Mit 13 Fotosequenzen repräsentiert das Buch „Elemente und Strukturen“ Bilder von einer einzigartigen Welt-Naturlandschaft – die Vulkaninsel Island im Nordatlantik.
Vereint unter dem Thema der klassischen Elemente – Feuer, Wasser, Luft und Erde, bietet Island die Vulkaninsel nahe dem Polarkreis eine Fülle visueller Ereignisse und Erfahrungen. Sowohl mit dem Bildband „Elemente und Strukturen“ (Buch Elemente uns Strukturen) als auch mit der multimedialen Slideshow „Island – Insel der Urgewalten“ versuche ich dies sichtbar zu machen (Slideshow Island – Insel der Urgewalten).
Natur in ihrer elementarsten Form zu beobachten und sie durch Fotografie zu einem visuellen Erlebnis zu machen, war für mich die große Herausforderung. Als gemeinsames bildnerisches Prinzip wählte ich das Bruchstückhafte und Fragmentarische der Dinge. Im Fokus stand das Detail. So konnte ich stärker auf die grafischen Qualitäten der einzelnen Motive eingehen und ihre Einzigartigkeit in den Mittelpunkt rücken. Die Wirklichkeit optisch filtern, um das Wesentliche aus den verschiedenen Sujets herauszulösen.
Details schaffen optische Nähe und fördern Verborgenes zutage, zugleich aber bilden sie auch den gemeinsamen Stil und Rahmen. Sie verfremden das Konkrete und verleiten dabei das Betrachterauge zu neuem Sehen und Denken. Vermeintlich Unsichtbares wird subjektiv sichtbarer. Die Bildwirklichkeit wird von der tatsächlichen Wirklichkeit abgenabelt und erhält somit ihre eigene Expressivität und Authentizität. Bildinhalte verändern sich zu einer reinen unverfälschten grafischen Information – ein neues Bild von Wirklichkeit entsteht.
Alle F
otografien thematisieren spezifische Aspekte aus dem jeweiligen komplexen Umfeld der vier Elemente. Alle Elemente werden in einer fokusierten Sichtweise gesehen und sind in ihrer natürlichen Vernetzung wiedergegeben. Der Mensch spielt fast in allen Sequenzen so gut wie keine Rolle. Mein Interesse gilt der reinen Stofflichkeit von Natur als materielles Dingwesen. Licht, Raum und Fläche sind dabei wichtige Entscheidungskriterien. Die Fotografien sind optische Destillate aus der intensiven Naturbeobachtung. Die einzelnen Naturerscheinungen werden mit Kameraauge lupenartig betrachtet und im Bild teilisoliert um den Beobachtungsgegenstand besser in seiner wahren Tiefe besser zu erkennnen. Losgelöst von ihrer totalen Ansicht sind die eingefangenen Objekte und Motive Botschafter einer klaren, reinen ästhetischen Information – schnörkellos direkt und einfach.
Es geht mir nicht um das handwerklich, dokumentarische exakte Ablichten von Naturmotiven, sondern mehr um die Schaffung neuer Bildideen, die in allen naturellen Erscheinungsformen latent vorhanden sind. Meine Wertschätzung gilt ihrer Schönheit und Stimmigkeit in Form und Farbe – sie zu unterstreichen und ihre unermessliche Fülle darzustellen ist mein Bestreben. Die Fotografie ist der Schlüssel, um in ihre unmittelbare Nähe zu gelangen, ohne ihr Schaden zuzufügen. Demut und Behutsamkeit ist die wichtigste Voraussetzung bei dem Versuch, unter ihre Oberfläche zu dringen und sie dabei mit ihrem eigenen Abbild zu würdigen.