Fotografie ist nicht nur technisch mit dem Faktor Zeit verbunden, sondern auch mit ihren visuellen Resultaten. Ein versäumter Augenblick kann über die Qualität jedes Bildes entscheiden. In meinem speziellen Interesse sind es die kurzlebigen, flüchtigen Dinge unserer Welt. Zum Beispiel Wolken- und Sandbilder, Eisobjekte, Schatten oder Wasserreflexionen. Es sind Erscheinungen, die in knappen Zeiträumen entstehen und sich verändern und im Moment ihres Erkennens meist nur noch eine kurze Zeitperiode in ihrer Gestalt erhalten bleiben, um dann für immer zu verschwinden. So ist Fotografie die einzige Möglichkeit, diese flüchtigen Objekte in ihrer kurzen einzigartigen Existenz zu erfassen, bevor sie sich endgültig im Nichts verlieren.
Ephemere Bilder sind Ikonen und Sinnbilder von Vergänglichkeit. Sie zeigen Transformation und Entstehungsprozess gleichermaßen in der Besonderheit ihrer spezifischen elementaren Materialcharakteristik. So bilden Wasser, Luft, Licht und Erde (Sand) unterschiedliche Erscheinungsformen, wenn sie gegenseitig aufeinandertreffen. Dabei spielen auch ihre diversen Aggregatzustände eine große Rolle. Sie erschaffen in einem temporären Raum wundersame Bildwerke. Das Resultat ihrer Gestaltwerdung steht im Zentrum dieses umfassenden Fotoprojekts.
(siehe Buch ephemeral)